Mart Stam (1899-1986)
Freischwinger, 30er Jahre
Modell B 43 F (seltene Variante)
Stahlrohr, gesteckt, vernickelt
Schichtholz, schwarz gefasst
53,5 x 50 cm, Höhe 78,5 cm
Entwurf:
Mart Stam, um 1933
Hersteller:
Thonet, Frankenberg (zugeschrieben)
Literatur:
– Alexander von Vegesack, Deutsche Stahlrohrmöbel, München 1986, S. 131
– Ausst.-Kat. Mart Stam – Architekt, Visionär, Gestalter, Bauhaus Dessau, 1998, S. 28
… 1926 erfand und entwarf Stam den ersten funktionstüchtigen Freischwinger, ausgestellt erstmals 1927 in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Dessen Organisator Ludwig Mies van der Rohe hatte Stam im Vorfeld seine Ideen zum hinterbeinlosen Stuhl präsentiert. Dabei interessierte ihn zunächst nicht die Eigenschaft des leichten Federns der Stahlkonstruktion, sondern dessen leichte Erscheinung, die im Gegensatz zu bis zu dieser Zeit üblichen, schweren Polstermöbeln stand. Mies van der Rohe griff Stams Idee auf, fand jedoch zu einer ästhetisch weiter entwickelten Version, die er 1927 zeitgleich mit Stams Entwurf in der Weißenhofsiedlung präsentiere. Neben vielen anderen Gestaltern, die sich mit dem Thema befassten, lieferte Marcel Breuer frühe Beiträge zum Freischwinger, die bis heute Bestand haben, zum Teil aber noch stärker als Mies van der Rohes Lösung auf Stams Erfindung basieren. 1928 übersiedelte Mart Stam nach Frankfurt am Main, wo er die Hellerhofsiedlung als Beitrag zur Typisierung preiswerten Wohnraums entwarf. … Im Wintersemester 1928/1929 lehrte Stam als Gastdozent für Städtebau am Bauhaus Dessau. (Auszug aus Wikipedia)