Herbert Zangs
Schüttung, frühe 60er Jahre
Schwarzes Materialbild auf Pappe
35 x 46 cm
unten links in der Farbe signiert:
ZANGS
in Objektkasten gerahmt
63 x 74 x 6 cm
Provenienz:
Privatsammlung Krefeld
ausgestellt und publiziert:
Phänomen Herbert Zangs
Katalog zur Ausstellung in der
Städtischen Galerie im Park, Viersen, 2008
Schwarze Bilder
Seine schwarzen Bilder entstanden ab den späten 50er Jahren. Wie auch die weißen, so sind auch die schwarzen Bilder von persönlichen Erlebnissen geprägt. Mit Schwarz verbindet Zangs unter anderem seine Erlebnisse beim Tauchen in der Südsee, wo er in die tiefste Schwärze des Meeresgrundes tauchte. Die Reliefoberfläche der Bilder besteht aus einer plastischen Lackfarbmasse. Beim Härtungsprozess springt der Lack und Zangs trägt Ruß auf.
„Schwarz ist das Gegenteil von Weiß.
Schwarz ist die Tiefe, das Dunkle des Lichts.
Schwarz ist eine Verdichtung in Ewigkeit.
Schwarz zieht die Sonne an und erwärmt das Weiß. Während das Weiß in dem Moment, wo die Sonne darauf scheint, sonnenreflektierend ist.
Im eigentlichen Sinne st das Schwarz in meinen Arbeiten eine Art von Licht.
Im Tun ist alles Existenz.
Weiß fordert das Schwarz als Durchlöcherung des Weltraumes. Je tiefer das Weiß nach vorne tritt – verweist, desto unwahrscheinlicher lebt das Schwarz in Tiefen durch.“
Zangs spricht sich entschieden dagegen aus, speziell in seinen schwarzen Werke religiöse Thematiken sehen zu wollen. Er will sie nicht ausschliesslich als „christlich-abendländische Schicksalsbewältigung“ verstanden wissen.
„Kunst ist immer religiös.
Ich stelle im weiteren Verlauf meiner Kreativität fest: Man kann nicht alles „Ohne Titel“ anbieten, man muss Namen geben. So habe ich sie dann „Leichentuch“ oder „Gesichter“ oder „Kreuzigung“ oder „Bildabgrenzungen“ genannt. Die Titel wäre mir aber in feinster Weise bedeutend, sondern man muss dem Kind einen Namen geben.“
aus: Herbert Zangs, Krefelder Kunstverein e.V., 1994
Dr. Manfred Schneckenburger, Köln und Thomas Weber, Düsseldorf, Zitate mit dem Künstler Herbert Zangs