ZK0365 Heiner Koch Schädel 2013

Heiner Koch

 

 

Schädel, 2013

Edition 2013

Auflage: 6 Exemplare (5 + 1 EA)
in einer jeweils unikaten Patinierung
Bronze (verkauft), Messing, Neusilber, Rot (verkauft), Anthrazit und Mattbronze

€ 1.900,-

Vanitas (lat. „leerer Schein, Nichtigkeit“; auch „Lüge, Prahlerei, Misserfolg oder Vergeblichkeit“) ist ein Wort für die jüdisch-christliche Vorstellung von der Vergänglichkeit alles Irdischen Seins. Vanitas-Motive verdeutlichen in ihrer Symbolik, dass der Mensch keine Gewalt über das Leben hat. Am auffälligsten sind Bilder des Vergangenen und des Vergehenden wie Schädel oder Sanduhr. Aber auch Texte oder Musik machen das Vergangene und Vergehende zum Thema. Im einfachsten Fall handelt es sich um eine Darstellung, die deutlich macht, dass sie ein Abwesendes präsentiert. Diese Absenz in der Präsenz ist ein Paradoxon, das in der neuzeitlichen Kunstgeschichte und -theorie immer wieder aufgegriffen wurde.
Das Vanitas-Symbol des Schädels versinnbildlicht heute noch am deutlichsten die Vergänglichkeit unserer Existenz. Er zeigt nur noch eine Form des lebendigen Kopfs, wie das Bild nur noch eine Form des einst Lebendigen darstellt. Der Schädel wird zu einem Objekt der Kontemplation in der der Betrachter den Totenschädel als sein Spiegelbild erkennt.

In seinem Werk stellt sich Heiner Koch immer wieder dem Thema der Vanitas – der Schädel ist für Koch hier das zentrale Motiv. Auf Leinwand, Papier oder als Tafelbild; gefertigt aus Stein, Wachs, geschnitzt aus Holz, Bein oder Koralle findet man ihn isoliert oder integriert in bildnerische und bildhauerische Zusammenhänge.