Günter Dohr
Statisches Objekt 2, 1996
Stahlblech verzinkt, Plexiglas
Stromsparleuchte, Vorschaltgerät
20 x 40 x 20 cm, Sockel
(Foto Rolf Giesen)
Das Objekt besteht aus einem breiten, mittig geteilten Zinkkasten. Die linke Hälfte wird von einer matt-weißen Plexiglasscheibe nach vorn verschlossen. Die rechte Hälfte trägt eine durchsichtige Plexifront. Im linken Lichtraum leuchtet eine weiße Leuchte, während in der rechten Hälfte der Transformator offen wie ein Kleinod in einer Vitrine liegt. Die Rückfront wurde links durch eine blau-transparente Scheibe und rechts durch eine matt-weiße Scheibe verschlossen.
Die Lichtquelle erscheint nach vorn diffus und blendend hell, während sie nach hinten blau abstrahlt. Der blaue Schein verteilt sich gleichmäßig auf der ganzen Wandfläche, so als wären beide Objekthälften blau verglast oder trügen mit blauem Neongas gefüllte Lichtquellen. Während die helle Lichtbox wegen ihrer Intensität den Blick abweist, wandert das Auge wie ein nervöses Insekt zur blauen Rückwand, um im Vorbeisehen den weißen Lichtkasten besser wahrnehmen zu können. Obwohl das Blau auf der Wand einen auratischen Rahmen schafft, überstrahlt doch das weiße Licht wiederum diffus die kühle Gesamtanordnung und zieht den Blick immer wieder auf sich.
(Katja Blomberg in: Günter Dohr, Farben des Lichts, Museum Bochum, 2004)