Hamburger Kunstherbst, Die ZEIT, 18.09.2014

„… Die drei engagierten Händler des Hamburger Kunstherbstes laden als Verstärkung alljährlich noch einige befreundete Kunsthändler aus einer anderen Stadt zu ihrer angenehm überschaubaren Minikunstmesse. In diesem Jahr drei Unternehmen aus Düsseldorf: Der Designer Georg Hornemann zeigte seinen aktuellen Schmuck, die Galerie Beck & Eggeling unter anderem einen Vogelbauer von August Macke und ein großes Aluminium-Relief von Heinz Mack. Als Dritter war der auf Japanisches spezialisierte André Kirbach angereist und hatte mehrere alte und moderne japanische Keramiken mitgebracht. Kirbach fühlt sich ganz dem jahrhundertealten Zen-Konzept des Wabi-Sabi verpflichtet: Die Schönheit des einfachen, unperfekten und gebrauchten Objekts interessiert ihn. Beispielhaft dafür sind zwei Teeschalen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Glasur der einen changiert zwischen Ocker-, Grau- und Brauntönen, sie ist von schwarzen Linien durchzogen. Das einfache, mit Makeln versehene Gefäß war einst in mehrere Scherben zerbrochen, doch klebte man es mithilfe der Kintsugi-Technik wieder zusammen und stellte die Bruchstellen dabei noch aus. Bei der zweiten, lachsroten Hagi-Schale sind die Ausbesserungen teilweise sogar mit Goldfarbe ausgestellt. Es sind Alltagsgegenstände, die man trotz ihrer Preise – 8.500 und 22.000 Euro – gerne weiter gebrauchen möchte und die einem dann in so mancher Lebenslage Hoffnung bereiten könnten: Auch das Kaputte kann zum Ausdruck großer Schönheit werden, wenn man es nur kunstvoll repariert. …“

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